Lorenz Wendelstein



Kleinempfänger von 1951


Eigenes Bild aus dem Radiomuseum
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Geschichte
keine Informationen vorhanden.


Reparatur vom 23. - 26.06.2004

Kein Empfang möglich, nur ein knarrendes Geräusch auf den LW, MW und UKW Bereichen. Die Fingerprobe am Tonabnehmereingang erzeugt einen starken Brumm, also zumindest die Endstufe funktioniert noch.
Bei einem vorhergehenden Reparaturversuch wurden der Selen-Trocken- gegen einen Silizium-Brücken- Gleichrichter getauscht und der 2x16µF Becherelko gegen axiale Solotypen mit jeweils 22µ, was jedoch keine Änderung an der Geräuschkulisse bewirkte. Lediglich die Betriebsspannung stieg dadurch an (320V statt 250V, mit einem hochohmigen Meßgerät ermittelt - Stromwerte und neg. Gittervorspannung stimmen jedoch mit den Schaltplanwerten überein!)

In einem zweiten Anlauf tauschte ich dann alle gewickelten Kondensatoren (insg. 14 Stück), von denen etwa die Hälfte niederohmig waren. Bemerkenswert ist die Kapazitätsvergrößerung der heil geblieben, die etwa den doppelten bis dreifachen Nennwert hatten.
Da das Gerät mit einem Spartrafo arbeitet, das Chassis also direkte Verbindung mit dem Stromnetz hat, ersetzte ich die Kondenstoren an der Antenne bzw. Erde mit keramischen Sicherheits-Scheibenkondensatoren hoher Spannungsfestigkeit und Prüfzeichen; alle übrige wurde mit 400V Typen von Ero getauscht - die meisten der alten Bauteile aus 1951 (laut Aufdruck) waren für 500V ausgelegt.



Zustand nach dem ersten Versuch

mit neuen Folien- bzw. Keramikkondensatoren

auch der letzte ist gefunden und gewechselt.

Nach dem Einschalten rauschte es im UKW Bereich (rote Markierung) deutlich, bei den beiden AM Kanälen waren die üblichen Störgeräusche zu hören. Sender waren jedoch nur kurz zu empfangen, da der Empfänger stark driftet.
Bei näherer Betrachtung fällt ein abgetrennter Kondensator an der Katode der UKW-Röhre ECH42 auf - nach dem Wiederanlöten können einige Sender stabil empfangen werden.
Der Austausch des geflickten 200R Katodenwiderstandes gegen einen 180R stabilisert den Arbeitspunkt weiter.
Ganz besonders gut der Ortssender "Radio Köln 107,1": 107,1MHz in Skalenmitte bei einem Gerät aus 1951?? Da dürfte noch einiges mit der Justierung nicht stimmen. Nur leider sind alle Filter massiv mit Wachs vergossen und ich werde es (vorerst) so lassen.


von vorne betrachtet

von hinten betrachtet

das sind die Originalbauteile, teilweise noch gut

UKW Tuner geöffnet

Der neue 180R Widerstand, darunter der Kondensator (rot)


Nun wurde das Gehäuse gereinigt. Dazu mußte die Schallwand aus Presspappe und Stoff entfernt werden. Danach wurde das Gehäuse mit Kunststoffreiniger eingesprüht (intensive Gelbfärbung des Schaums - Nikotin??) und in der Badewanne abgewaschen.
Nach dem Trocknen wurde auch dieses Bakelitgeäuse mit einer Mischung aus Benzin und Vaseline satt getränkt und anschließend mit einem Baumwolltuch poliert. Dieser Vorgang muß ggfs. mehrmals wiederholt werden.



abgeklappter Grill

Front

innen

zusammengesetzt im Testlauf

hier ist deutlich der Riß zu erkennen



[Ersatzbestückung mit deutschen Röhren]





Schaltbilder sind mit dem Programm Eagle 4.0 erstellt worden, welches für den privaten Gebrauch Freeware ist.


Animierter Trennstrich
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Letzte Aktualisierung: 06.10.04